Die Fahrt der Argonauten
Die Fahrt der Argonauten
für Gitarre solo, Op. 28
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1. Iason
2. Pelias
3. Die Argonauten
4. Die Argo
5. Orpheus Abschiedslied
6. Die Abfahrt
7. Die Liebessehnsucht der Frauen von Lemnos
8. Die Argo treibt unbemerkt zurück
9. Die Dolionen
10. Die Totenklage
11. Widrige Winde
12. Im Lande Mysien
13. Die Wassernymphen
14. Die Weiterfahrt
15. Der blinde Seher Phineus
16. Die Harpyien
17. Die Dunkelblauen Felsen - Tor zum Jenseits
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18. Der Pfad in den Hades
19. Die Seele des Helden Sthenelos erscheint
20. Die Amazonen
21. Günstige Winde
22. Die elenden Chalyber
23. Tibarener und Mossyner
24. Die Vögel vom Stymphalos-See
25. Das Getöse der Waffen
26. Prometheus Klageruf
27. Die Argo steuert Richtung Aia
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28. Iason
29. Aia - Land des Morgens
30. Auf dem breiten Strom Phasis
31. Medeia
32. Aietes
33. Der Hinterhalt
34. Die Argonauten entkommen
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35. Die Mondgöttin
36. Der Heilige Hain des Ares
37. Die Heroen betreten den Heiligen Hain des Ares
38. Der Drache bewacht das Goldene Vlies
39. Die Riesenschlange erliegt Medeias Zauber
40. Iason erblickt das Goldene Vlies
41. Das Goldene Vlies
42. Flucht
43. Die Verfolger
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44. Iason
45. Die Rückkehr aus dem Jenseits
46. Dünung
47. Die Wüste
48. Die Argonauten tragen die Argo auf ihren Schultern
49. Die trauernden Hesperiden
50. Die Quelle - Entsprungen durch Herakles Fußstoß gegen einen Felsen
51. Triton
52. Triton schiebt die Argo wieder ins Meer
53. Der Riese Talos
54. Die Argonauten irren durch tiefschwarze Nacht
55. Das weithin Leuchten Apollons
56. Die Insel Kalliste
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57. Heimfahrt
58. Iolkos
59. Die Argonauten betreten wieder heimatlichen Boden
60. Aison
61. Willkommensfest
62. Wiedersehen
63. Zuhause
Dauer: ca. 95 min.
Einführung
Pelias, der unrechtmäßige Herrscher von Iolkos, stellt Iason die Frage, was er wohl tun würde, wenn ihm geweissagt worden wäre, er sollte von einem bestimmten Mann unter seinen Mitbürgern ermordet werden. "Das Goldene Vlies zu holen", so antwortet Iason, "würde ich den Mann schicken." Darauf Pelias: "Geh und hol es!"
So beginnt die Fahrt der illustren Helden um Iason - unter ihnen Herakles und Orpheus - in die Unterwelt auf ihrem sagenumwobenen Schiff Argos, welches mit Hilfe der Göttin Athene erbaut wurde und die Fähigkeit zu reden besaß.
Gleich zu Beginn befreien die Argonauten die Frauen von Lemnos von ihrem Fluch und bringen ihnen die Fähigkeit zu lieben zurück. Großes Unglück kommt bei den Dolionen über die Heroen: In der Dunkelheit erkennen sie die Dolionen und die Dolionen sie nicht, sondern diese glauben, ihre Feinde wollen sie angreifen und begegnen den Ankommenden feindlich. Drei Tage lang dauert die Totenklage.
Auf der Weiterfahrt, im Lande Mysien, verlieren die Argonauten den schönen Hylas an die Wassernymphen und mit ihm Herakles, der zu seinen Arbeiten zurückkehrt. Sie begegnen dem blinden Seher Phineus und erlösen ihn von seinen Qualen: Die Harpyien kommen, wenn Speisen vor Phineus gesetzt werden und reißen sie ihm aus der Hand und Mund. Was sie übriglassen, ist mit Gestank behaftet, den niemand aus der Nähe ertragen kann. Die Argonauten treiben sie in die Tiefen der Erde zurück.
Die allseits bewunderte Argo meistert das Tor zum Jenseits und bringt die Argonauten sicher in die Unterwelt. Auf einem Grabhügel erscheint die Seele des toten Helden Sthenelos in voller Rüstung, um die Männer zu sehen, mit denen er gelebt hat. Günstige Winde vermeiden kämpferische Auseinandersetzungen mit den kriegerischen Amazonen.
Am Land der elenden Chalyber, die in Rauch gehüllt das Eisen bearbeiten, sind die Heroen nur vorbeigefahren, ebenso an dem der Tibarener und Mossyner: zwei verkehrt lebende Völker. Denn bei den Tibarenern liegen die Männer im Bett, wenn die Frauen gebären, und bei den Mossynern wird all das öffentlich getan - auch die Werke der Liebe -, was bei anderen heimlich, und heimlich, was bei anderen öffentlich. Die Vögel vom Stymphalos-See gefährden die Helden mit ihren scharfen Federn, die sie auf sie fallen ließen. Die Argonauten bilden mit ihren Schildern ein schützendes Dach und erheben mit den Waffen ein Getöse, das die tödlichen Vögel verscheucht.
Schon bald vernehmen sie den Klageruf des gequälten Titanen Prometheus, bevor die Argo auf den breiten Strom Phasis ins Land Aia einbiegt. In den goldenen Gemächern des bösen und argwöhnischen Herrschers Aietes ruhen sich nächtlich die Sonnenstrahlen aus, heißt es. Seine Tochter Medeia war von schönem, aber bald auch sich verdüsternden Angesicht und von der Liebe zu Iason verzaubert. Das Goldene Vlies hängt im "Heiligen Hain des Ares" an den Zweigen - einem Ort des Todes -, und wird durch ein Riesenungeheuer bewacht. Die Mondgöttin hilft mit einem Zauberzweig, mit dem Medeia singend die Augen der Riesenschlange bespritzt, bis der Drache einschläft.
So gelangt Iason mit seinen Männern an das Golden Vlies, flieht, und strandet nach der erfolgreichen Rückkehr aus der Unterwelt in der Wüste. Hier bleibt ihnen keine andere Wahl, als das Schiff auf ihre Schultern zu nehmen und zwölf Tage und Nächte lang durch die Wüste zu tragen. Sie treffen die trauernden Hesperiden, denen tags zuvor von Herakles die Golden Äpfel entrissen wurden, und begegnen den Flußgott Triton, der die gestrandete Argo wieder ins offene Meer schiebt. Auf der Heimfahrt besiegen die Heroen den Riesen Talos, ihnen wird von dem göttlichen Erstrahlen Apollons der rechten Weg gewiesen, und sehen wie sich die allerschönste Insel Kalliste aus einer ins Wasser geworfenen Scholle erhebt.
Als Iason mit den Argonauten zuhause in Iolkos ankommen, ist sein Vater Aison schon so alt, dass er nicht am großen Willkommensfest teilnehmen kann, mit dem das Volk und die übrigen Mütter und Väter die Heroen empfangen.[i]
[i] (vgl. Kerenyi, K.; Die Mythologie der Griechen, Bd. 2, Die Heroen-Geschichten, DTV, 2001, S.197ff)